Unsere Erfahrung in Indien: IOAA 2025
Zum dritten Mal in Folge durfte Österreich seine fünf besten Nachwuchsastronominnen und -astronomen zur Internationalen Astronomie- und Astrophysik-Olympiade entsenden. Die diesjährige, 18. Ausgabe fand in Mumbai (Indien) statt und vereinte mehr als 300 Schüler:innen aus 63 Nationen, die sich im weltweit anspruchsvollsten Astronomiewettbewerb für Jugendliche miteinander maßen.
Das österreichische Team bestand aus Lukas Doktor (Burgenland), Matthis Tradel (Kärnten), Daniel Wimmer und Benjamin Folkers (Tirol) sowie Julian Jägerndorfer (Wien). Begleitet wurde die Delegation von den Teamleadern Benjamin Tonner (Salzburg) und Miro Joensuu (Kärnten).

V. l. n. r. Miro Joensuu, Julian Jägerndorfer, Benjamin Folkers, Lukas Doktor, Matthis Tradel, Daniel Wimmer und Benjamin Tonner
Die Olympiade umfasste fünf Wettbewerbsdisziplinen. Den Auftakt bildete die fünfstündige Theorie-Runde mit zwölf außerordentlich anspruchsvollen Aufgaben, die von Themen wie atmosphärischer Brechung über Hawking-Strahlung bis hin zur Expansion des Universums reichten. Diese Runde gilt als die schwierigste Theorie-Runde in der bisherigen Geschichte des Wettbewerbs.
“Jedes Mal, wenn ich den Sternenhimmel sehe, denke ich an die eindrucksvollen 10 Tage bei der IOAA in Mumbai zurück. In dieser Zeit habe ich mir sowohl den Kopf über kniffligen Aufgaben zerbrochen, als auch neue Kontakte mit Teilnehmer:innen aus aller Welt geknüpft. Nicht zu vergessen: die IOAA hat mich auch zum ersten Mal nach Indien/Mumbai gebracht.”
- Benjamin Folkers
Anschließend stellten sich die Teilnehmenden den drei Beobachtungsrunden:
- Papier-Beobachtung: Aufgaben zu Sternkarten, Koordinatensystemen und Himmelsmechanik.
- Himmelskarten-Beobachtung: Identifikation von Konstellationen und Messier-Objekten mithilfe vorbereiteter Sternkarten.
- Teleskop-Runde: Praktische Anwendung von Beobachtungstechniken unter Einsatz astronomischer Instrumente.
Besonders fordernd war die Datenanalyse-Runde, in der reale Messdaten zu Exoplaneten und Sonnenwinden ausgewertet werden mussten. Die Jugendlichen erstellten und interpretierten dabei wissenschaftliche Darstellungen wie Diagramme, Histogramme und Tabellen – ein Vorgehen, das direkt an aktuelle Forschungspraxis anknüpft. Alle Wettbewerbsaufgaben wurden im Rahmen der International Board Meetings von den Teamleadern diskutiert, inhaltlich geprüft und nach Korrekturen ins Deutsche übersetzt.
Teilnehmer bei der Theorierunde
Die Olympiade, die vom 11. bis 21. August stattfand, bot jedoch weit mehr als nur Wettbewerb. Die feierliche Eröffnungszeremonie im Jio World Convention Centre mit Musik- und Tanzvorführungen eröffnete ein vielfältiges Rahmenprogramm. Zahlreiche wissenschaftliche Exkursionen führten die Jugendlichen unter anderem zum Tata Institute of Fundamental Research (TIFR), zum Nehru Planetarium und zum Giant Metrewave Radio Telescope (GMRT) in Pune. Ergänzt wurde dies durch kulturelle Programmpunkte, darunter Besuche im Prince of Wales Museum und im Discovery of India-Zentrum. Den feierlichen Abschluss bildete die Closing Ceremony, die mit einem traditionellen indischen Tanz und der Verleihung von Zertifikaten und Medaillen abgerundet wurde. So erhielten die Teilnehmenden wertvolle Einblicke in die indische Wissenschafts- und Kulturlandschaft sowie in die Metropole Mumbai, eine der größten Städte der Welt.
“Die IOAA war eines der tollsten Erlebnisse meines Lebens. Durch die vielen Events und dem Knüpfen von Freundschaften mit Teilnehmern über den ganzen Globus verteilt, rückte der Wettbewerb an sich fast schon in den Hintergrund!”
- Lukas Doktor

Das Prince of Wales Museum
Ein besonderes Highlight war der Cultural Evening im Schülerhotel, dem Westin Mumbai Powai Lake. Dort konnten Schüler:innen und Teamleader:innen aus allen Nationen künstlerische Beiträge präsentierten und in einem internationalen Miteinander Freundschaften knüpften – unter anderem mit den Delegationen aus Deutschland, Kanada und Australien.

Cultural Evening (Foto von @notkieran42)
Für das Ermöglichen dieser einzigartigen Erfahrungen durch ihre großzügige Unterstützung möchten wir unseren Dank an unsere Sponsoren richten. Ein besonderer Dank gilt unseren Hauptsponsoren Teleskop-Austria und der über die Austria in Space vermittelten Förderung der Österreichische Forschungsfördergesellschaft und des Bundesministeriums für Innovation, Mobilität und Infrstruktur. Ein weiterer Dank gilt dem Sattlegger Alpenhof, der Infineon sowie unseren Schirmherren, der Österreichischen Gesellschaft für Astronomie und Astrophysik.




